23 Einkommen, Vermögen und ökonomische Ungleichheit

Charlotte Bartels / Jan-Otmar Hesse

Die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen steht seit einiger Zeit wieder im Zentrum der öffentlichen Debatte. Aber ist die Ungleichheit in Deutschland heute auf einem historischen Höchststand? Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Phasen der Einkommensund Vermögenskonzentration in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Einkommen und Vermögen waren in der Geschichte stets ungleich verteilt. Ganz unabhängig von der Frage, wie eine „gerechte Einkommensverteilung“ aussehen könnte, untersuchten die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und insbesondere auch die Wirtschaftsgeschichte in den vergangenen Jahren verstärkt die Faktoren, durch die es zu einer bestimmten Verteilung von Einkommen und Vermögen in einer Gesellschaft kommt. Dabei sind beide Verteilungsrichtungen in der Geschichte zu beobachten: eine stärkere Angleichung oder „Nivellierung“ der Einkommen und Vermögen, aber auch eine Spreizung, also eine zunehmende Ungleichverteilung. In der deutschen Geschichte haben Wirtschaftshistorikerinnen und Wirtschaftshistoriker eine Dynamik ausgemacht, wie sie sich in vielen Industrieländern abspielte. Im Zuge der Industriellen Revolution war es zunächst ab dem 19. Jahrhundert zu einer Zunahme der Einkommensund Vermögensungleichheit gekommen. Im 20. Jahrhundert kehrte sich diese Entwicklung wie in vielen Industrieländern um und eine Angleichung von Einkommen und Vermögen trat an die Stelle. Nach ihrem Entdecker wurde diese historische Entwicklung der Einkommensungleichheit als „Kuznets-Kurve“ bezeichnet.1 Seit den 1970er Jahren nahm die Ungleichheit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen aber wieder zu, in einigen Ländern sogar deutlich. War der US-Ökonom Simon Kuznets noch davon ausgegangen, dass die Wohlstandszuwächse in der modernen Wirtschaft letztlich zu einer Angleichung von Einkommen und Vermögen führen würden, geht die jüngere Forschung im Anschluss an den französischen Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty davon aus, dass die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts von einer immanenten Tendenz zur Einkommensspreizung angetrieben sei, der mit politischen Maßnahmen permanent entgegengewirkt werden müsse.2

Konzeptionelle Vorbemerkungen

Angesichts der sozialpolitischen Bedeutung des Themas und der weitreichenden Schlussfolgerungen, die aus den Ergebnissen der Ungleichheitsforschung abgeleitet werden, steht nicht zuletzt die empirische Erfassung des Phänomens vor großen Herausforderungen. Historische Forschungen können dazu beitragen, die Ursachen für Veränderungen in der Einkommensund Vermögensverteilung zu identifizieren, indem Veränderungen über lange Zeiträume untersucht werden. Grundsätzlich ist die Forschung daran interessiert zu erfahren, welches Einkommen und welches Vermögen dem Einzelnen tatsächlich zur Verfügung steht. In der jüngsten sozialwissenschaftlichen Forschung werden dabei zumeist Haushalte verglichen, denn ein Arbeitnehmerhaushalt mit vier Personen benötigt insgesamt weniger als das vierfache Einkommen eines Einpersonenhaushalts, damit jeder Einzelne genau dieselbe Lebensqualität erreicht. Das sogenannte Nettoäquivalenzeinkommen,3 das diese Effekte bereinigt, berücksichtigt auch bereits die Umverteilung, die durch den Staat vorgenommen wird: Gering verdienende Haushalte zahlen relativ weniger Einkommensteuern, viele Haushalte erhalten staatliche Transferzahlungen (z. B. Kindergeld), während gut verdienende Haushalte durch die progressive Einkommensteuer stärker zur Finanzierung des Staates beitragen, aber auch Empfänger von Subventionen sein können. Weil das Nettoäquivalenzeinkommen von dem tatsächlichen Einkommen ausgeht, das jeder Einzelne monatlich zur Verfügung hat, verwenden wissenschaftliche Untersuchungen am liebsten dieses Einkommensmaß. Die Datengrundlage hierfür wird durch die Haushaltsbefragungen des Statistischen Bundesamts seit den 1960er Jahren (Mikrozensus), mit der Einkommens- und Verbrauchstichprobe (EVS) oder im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung seit 1984 erhoben.4 Für frühere historische Zeiträume liegen vergleichbare Daten aber nicht vor und sie lassen sich auch nicht nachträglich erstellen. Zwar sind gute Informationen über die Einkommensverhältnisse von vielen Berufsgruppen seit dem späten 19. Jahrhundert vorhanden. Aber es lässt sich nicht mehr systematisch erfassen, in welchen Familienverhältnissen und Haushaltsformen die jeweiligen Einkommensbezieher gelebt haben, ob dort andere Einkünfte vorhanden waren (die Mitarbeit von Frauen und Kindern für das Familieneinkommen) und welche Steuerund Abgabenbelastung tatsächlich vorlag.
Weil das Nettoäquivalenzeinkommen nur für die jüngste Vergangenheit vorliegt, verwendet die wirtschaftshistorische Forschung ganz überwiegend Informationen aus Steuerstatistiken. Seit die modernen Industrieländer im 19. Jahrhundert zu einer regelmäßigen systematischen Besteuerung von Einkommen und Vermögen übergegangen sind, gibt es zuverlässige Daten über Einkommen und Vermögen, die verwendet werden können, um Verteilungsstrukturen zu untersuchen.5 Diese Einkommen versorgen – das soll eingangs betont werden – historisch aber ganz unterschiedliche Haushalte, woraus eine gewisse historische Unwucht entsteht. Denn Haushaltsgröße und -struktur veränderten sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts in Deutschland erheblich, sodass ein Einkommen, das im obersten Zehntel der Einkommensverteilung verortet ist, im Jahr 1900 ökonomisch anders zu bewerten ist als eines im Jahr 1990. Die Steuerdaten erfassen zudem nur den Teil der Bevölkerung, der steuerpflichtig ist. Weil anfänglich nur höhere Einkommen besteuert wurden, berücksichtigen die Steuerdaten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein in vielen Ländern nicht einmal die Hälfte der Einkommensbezieherinnen und -bezieher. Deshalb bezieht sich die in Steuerdaten sichtbare Verteilung in vielen Ländern anfangs nur auf ein sehr kleines Segment von Gutverdienenden; erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden auch größere Teile der Einkommenspyramide erfasst.
In Deutschland ist dieser Vorbehalt aber weniger gravierend. Denn seit der Preußischen Klassensteuer von 1821 waren zumindest in Preußen alle Einkommensbezieher steuerpflichtig und der größte Teil einer – wenn auch minimalen – Besteuerung unterworfen, sodass die entsprechenden Daten in den Einkommenstabellen des Finanzministeriums erfasst und aufbereitet wurden.6 Die Beobachtungen über die langfristigen Trends der Einkommensund Vermögensverteilung in Deutschland basieren auf diesen Daten.
Neben dieser „personellen Einkommensverteilung“ – der Verteilung von Einkommen auf entweder Haushalte oder Steuerindividuen – wird häufig auch die „funktionale Einkommensverteilung“ untersucht. Die funktionale Verteilung bezieht sich auf die Verteilung von Einkommen auf die Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. Hierbei werden alle diejenigen, die ihr Einkommen aus unselbstständiger Lohnarbeit beziehen (was nach wie vor die große Mehrheit der Bevölkerung ist), denjenigen gegenübergestellt, die Einkommen aus Kapitalvermögen und aus Unternehmertätigkeit beziehen. Insbesondere die „Kapitaleinkommen“ sind freilich schwer zu erfassen. Zudem vermischen sich beide Einkommensarten historisch immer mehr, und heute beziehen Haushalte üblicherweise Einkommen aus beiden Quellen, Lohnarbeit und Vermögenswerten, zu denen eben auch das Sparbuch, Aktien oder Mieteinnahmen zählen. Für die Gegenwart wird daher eine Gegenüberstellung von Kapital und Arbeit im Sinne einer Klassenanalyse immer weniger aussagekräftig. Nach den Daten der schwedischen Wirtschaftshistoriker Erik Bengtsson und Daniel Waldenström fiel der Anteil der Nettokapitaleinkommen am Volkseinkommen von 35 Prozent zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf unter 20 Prozent im Tiefpunkt Mitte der 1970er Jahre, um danach bis nach der Jahrtausendwende den Ausgangswert wieder zu erreichen.7 Eine deutliche Strukturverschiebung der modernen Wirtschaft lässt sich hieraus nicht ableiten, zumal die Analyse auf diversen umstrittenen Vorannahmen beruht, wodurch gerade die historische Vergleichbarkeit eingeschränkt wird.

Fünf Phasen der Einkommensungleichheit

Wie hat sich nun die Einkommensund Vermögensverteilung in Deutschland historisch entwickelt? Und welche Faktoren waren hierfür ausschlaggebend? Die historische Ungleichheitsforschung verwendet hierzu gern eine Betrachtungsweise, die den Einkommensanteil einer bestimmten Einkommensgruppe in der Einkommenspyramide der Personenzahl dieser Einkommensgruppe gegenüberstellt. Diese Betrachtungsweise ist auch der oben erwähnten Datenlage geschuldet, die überwiegend aus Steuerdaten der reicheren Hälfte der Bevölkerung besteht.8 Wir beginnen mit der Beobachtung des Einkommens des obersten Prozents der Einkommensbezieher, dem obersten „Perzentil“: Wenn jeder das gleiche Einkommen hätte, so dürfte das oberste Perzentil lediglich ein Prozent des Gesamteinkommens erhalten. Tatsächlich entfielen auf diese Gruppe aber zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches vor 150 Jahren 16 Prozent des Gesamteinkommens und bis zum Ersten Weltkrieg konnte der Anteil sogar noch auf 18 Prozent gesteigert werden. Durch die außerordentlichen Profite in der Rüstungswirtschaft stiegen die Einkommen der Spitzenverdiener weiter bis auf 23 Prozent des Gesamteinkommens im Jahr 1917 – ein Hinweis auf eine erhebliche Einkommensungleichheit –, um bis zum Kriegsende auf immer noch sehr hohe 20 Prozent wieder leicht abzusinken. ► Tab 1, Abb 1

Diese erste Phase der Einkommensungleichheit, in der eine sehr ungleiche Verteilung sich mit dem Wirtschaftsaufschwung des Deutschen Kaiserreichs sogar noch verstärkte, kehrte sich nach dem Ersten Weltkrieg um und mündete in eine zweite historische Phase, in der die Einkommensanteile der Spitzenverdiener deutlich absanken. In den 1920er Jahren wurde eine Vielzahl von steuerund sozialpolitischen Maßnahmen umgesetzt, die die Einkommensungleichheit vor und nach Steuern und Transfers deutlich reduzierte. Beispiele sind die Erhöhung des Spitzensteuersatzes von rund 5 Prozent (in Preußen vor dem Ersten Weltkrieg) auf 60 Prozent in der 1920 neu eingeführten deutschlandweiten Einkommensteuer. Die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, des Arbeitsund Kündigungsschutzes und nicht zuletzt die Einführung der kollektiven Lohnverhandlungen führten letztlich zu beträchtlichen Lohnerhöhungen und einer Schmälerung der Unternehmensgewinne und damit auch zu einer Reduktion der Einkommensungleichheit. Entscheidenden Einfluss auf die Einkommensverteilung hatte auch die Hyperinflation 1922/23. Denn durch die Geldentwertung verloren insbesondere vermögende Bürgerinnen und Bürger einen Teil ihrer Kapitaleinkünfte, die sie insbesondere aus Staatsanleihen bezogen. Zugleich waren die Lohneinkommen durch die Inflation weniger betroffen. Darüber hinaus fuhren die Industrieunternehmen in den 1920er Jahren, wenn überhaupt, nur schmale Gewinne ein und zahlten kaum Dividenden. Im Ergebnis fiel der Einkommensanteil des obersten Perzentils von 20 Prozent im Jahr 1918 auf 11 Prozent 1925 und blieb auf diesem Niveau bis 1933. Die Weltwirtschaftskrise änderte hieran zunächst erstaunlicherweise wenig. Offenbar waren alle Einkommensgruppen in etwa gleich von ihr betroffen.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich die Verteilungsstruktur erneut und eine dritte Phase der Einkommensungleichheit begann. Der Einkommensanteil der Spitzenverdiener stieg im Verlauf der 1930er Jahre wieder rasant an. Der Anteil des obersten Perzentils wuchs von 11 Prozent im Jahr 1933 auf 16 Prozent im Jahr 1938. Hintergrund für die Positionsgewinne der obersten Einkommensbezieher war die wirtschaftliche Erholung von der Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland noch vor der Machtübernahme begonnen hatte und sich dann nahtlos in der NS-Rüstungspolitik fortsetzte. Die Gewinne der Industrieunternehmen stiegen bis 1939 deutlich an. Größere Firmen mit besonders engen Beziehungen zu den Nationalsozialisten profitierten nachweislich besonders stark vom Aufschwung, der durch Infrastrukturprojekte, massive Aufrüstung sowie die hohe, teilweise versteckte Verschuldung getragen war, während durch den allgemeinen Preisund Lohnstopp gleichzeitig der Anstieg der Einkommen in anderen Einkommensgruppen beschränkt wurde. Dies trug zu einer höheren Einkommenskonzentration bei. Es ist davon auszugehen, dass die Einkommenskonzentration auch im Zweiten Weltkrieg weiter zugenommen hat. Allerdings liegen zuverlässige Daten für die Überprüfung einer solchen Vermutung nicht vor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Einkommensanteil des obersten Perzentils der Einkommensbezieher wieder deutlich ab. Weil gerade diese Spitzeneinkommen einen großen Anteil ihres Einkommens aus Kapitaleinkommen bezogen, trafen sie die Kriegszerstörungen von Städten und Industrieanlagen in besonderer Weise. Nach dem Krieg lag der Einkommensanteil der Spitzenverdienerinnen und -verdiener wohl bei kaum 10 Prozent und damit noch unter dem Wert nach dem Ersten Weltkrieg. Auch jetzt hatte die Währungsentwertung und die anschließende Währungsreform zu einer Vernichtung von liquiden Vermögenswerten geführt, während die Sachvermögen trotz der Zerstörungen jedenfalls im westlichen Teil Deutschlands, nachdem die Infrastruktur repariert und die wirtschaftlichen Beziehungen wiederhergestellt waren, die Grundlage für gute Gewinnmöglichkeiten während des „Wirtschaftswunders“ boten. Hieraus resultierte ein Wiederanstieg des Einkommensanteils der Spitzenverdiener auf 13 Prozent zu Beginn der 1960er Jahre. Diese Entwicklung ist durchaus ungewöhnlich. In den USA, Großbritannien und Frankreich sank im selben Zeitraum der Einkommensanteil des obersten Prozents kontinuierlich und lag zum Teil deutlich unter den Werten der jungen Bundesrepublik. In Großbritannien erhielt das oberste Einkommensprozent Ende der 1970er Jahre lediglich noch 5 Prozent der Gesamteinkommen, während in der alten Bundesrepublik der Wert von 10 Prozent nie unterschritten wurde.

Der Beginn der vierten Phase der Einkommensungleichheit, in der sich nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre Einkommen und Vermögen in den westlichen Industrieländern gleichsam durchweg nivellierten, weist in der (west-) deutschen Geschichte also eine kriegsbedingte Ausnahme auf und begann erst in den 1960er Jahren und auf höherem Niveau als beispielsweise in Großbritannien. Der Grund für die anfängliche Zunahme der Einkommenskonzentration in der Bundesrepublik lag in der großen Bedeutung des weitestgehend unzerstörten Produktivvermögens, der seinen Besitzern insbesondere nach der Währungsreform hohe Gewinne zufließen ließ. Die Zuwanderung von 13 Millionen Arbeitskräften aus den östlichen Teilen des früheren Deutschen Reiches sorgte zugleich dafür, dass die Löhne relativ niedrig blieben, jedenfalls nicht mit den Gewinnzuwächsen Schritt hielten. Das Modell der kollektiven Lohnverhandlung und der Mitbestimmung sorgte unter den spezifischen Bedingungen des „Wirtschaftswunders“ bis in die 1960er Jahre für gewerkschaftliche Lohnzurückhaltung: Der gesamtwirtschaftliche Wohlstandszuwachs war so gewaltig, dass selbst bei moderaten Lohnforderungen die Haushalte eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensumstände erfuhren. Mit den ersten Krisenerscheinungen ab den späten 1960er Jahren zerbrach dieser Konsens allerdings und angesichts beängstigend hoher Inflationsraten wuchsen auch die Ansprüche der Gewerkschaften an die Lohnabschlüsse in den 1970er Jahren. Während die Unternehmensgewinne insbesondere in den Krisenindustrien der 1970er Jahre einbrachen, die energieintensiven Branchen durch die Ölpreiskrise zusätzlich belastet wurden und die Kapitaleinkommen nach der Auflösung der festen Wechselkurse den Unwägbarkeiten der globalen Finanzmärkte immer stärker ausgesetzt waren, konnten die abhängig Beschäftigten ihre Verteilungsposition vergleichsweise erfolgreich verteidigen. Hinzu kam ein erheblicher Ausbau der staatlichen Beschäftigung.

Auch die fünfte Phase in der Entwicklung der Einkommensverteilung begann – wenn wir die Einkommensanteile der Spitzenverdiener anschauen – gegenüber dem Ausland mit Verspätung. Während der Wendepunkt zu einer wieder zunehmenden Einkommenskonzentration in den USA und in Großbritannien am Ende der 1970er Jahre stattfand und die Einkommensanteile des obersten Perzentils dort zum Teil rasant auf mehr als 20 Prozent (USA) und 15 Prozent (Großbritannien) anstiegen, zeigte sich in der Bundesrepublik erst nach der Wiedervereinigung eine eindeutige Trendwende, die den Einkommensanteil des obersten Prozents der Einkommensbezieher auf heute ca. 13 Prozent anwachsen ließ – unwesentlich über dem Niveau, das nach dem Zweiten Weltkrieg die Regel darstellte. Das niedrigste Einkommen in dieser Einkommensgruppe betrug 2014, dem letzten hier berücksichtigten Jahr, 166 800 Euro. Die Rückkehr des Problems der Einkommensungleichheit war damit in der Bundesrepublik bisher deutlich weniger dramatisch als in den USA, aber deutlicher sichtbar als beispielsweise in Frankreich und den skandinavischen Ländern.► Tab 2

Weiten wir den Blick allerdings auf das oberste Zehntel der Einkommensbezieher, das oberste „Dezil“ (was beispielsweise für das Jahr 2014 einem Einkommen von mehr als 65 100 Euro pro Jahr entsprach), dann zeigt sich eine Trendwende zum Anstieg der Einkommensungleichheit schon seit den 1970er Jahren sehr deutlich. Auf das oberste Dezil der Einkommensbezieher entfielen vor dem Ersten Weltkrieg relativ konstant ca. 38 Prozent der Gesamteinkommen. Abgesehen von drastischen Steigerungen auf 47 Prozent im Ersten Weltkrieg und 40 Prozent in der nationalsozialistischen Rüstungskonjunktur, fiel der Einkommensanteil des obersten Dezils auf Werte um 32 Prozent in den 1920er Jahren und etwa 30 Prozent in den 1950er und 1960er Jahren. Danach stieg er mit einigen Schwankungen bis auf etwas über 40 Prozent in den vergangenen Jahren sehr deutlich an. ► Tab 1

Im Unterschied zu den Spitzenverdienern des obersten Perzentils, die große Teile ihres Einkommens aus Kapitaleinkünften und Unternehmensgewinnen bezogen (vor dem Ersten Weltkrieg spielte Grundbesitz auch noch eine sehr große Rolle), handelt es sich bei den Gutverdienern des obersten Dezils weitestgehend um Lohneinkommen von gut bezahlten Führungskräften. Der etwa seit der Wiedervereinigung deutlich steigende Einkommensanteil des obersten Einkommensdezils geht also auf einen fundamentalen Wandel der Arbeitsmarktund Berufsstrukturen in der Bundesrepublik zurück, in der hoch qualifizierte Berufsgruppen überproportional zugewinnen konnten, Ärzte und Rechtsanwälte beispielsweise, aber vor allem Ingenieure und Management-Personal, insbesondere im Finanzsektor. Andere Hochqualifizierte verloren dagegen innerhalb der Einkommenspyramide: Hochschullehrer beispielsweise, die noch bis in die 1960er Jahre zu dem obersten Prozent der Spitzenverdiener in Deutschland gehörten, deren Gehälter aber im Zuge des Hochschulausbaus stagnierten und dadurch aus dem obersten Prozent herausfielen.9 Zu den obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher zählen die meisten von ihnen freilich noch immer.
Parallel zur Vergrößerung der auf die obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher entfallenden Einkommensanteile vollzog sich ein Positionsverlust der unteren Einkommensgruppen, der aus den eingangs beschriebenen Gründen mit dem hier gewählten Datenmaterial in der historischen Langfristbetrachtung schwieriger zu erfassen ist: Die untere Hälfte der Einkommenspyramide hatte in den 1960er Jahren immerhin noch 30 Prozent aller Einkommen bezogen. Mitte der 1970er Jahre war ihr Anteil auf 22 Prozent gesunken und ein weiterer Abstieg folgte zur Jahrtausendwende. Der Einkommensanteil der unteren Hälfte aller Einkommensbezieher beträgt heute nur noch 15 Prozent. Hierbei ist freilich zu berücksichtigen, dass sich dies auf die Verteilung der Markteinkommen bezieht, die durch staatliche Umverteilungspolitik in Form von Transfers und progressiver Einkommensbesteuerung zu korrigieren versucht wird, sodass die Verteilungsstruktur der tatsächlich verfügbaren Einkommen viel ausgeglichener ist. Auch ist zu berücksichtigen, dass die jeweiligen Gruppen keineswegs über die Zeit hinweg homogen sind, sich die soziografische Komposition der jeweiligen Einkommensgruppen historisch also stark verändert hat. Die Dynamik hin zu einer deutlichen Spreizung der Markteinkommen seit den 1990er Jahren ist aber eindeutig.

Die Entwicklung der Vermögensverteilung

Die Vermögen in einem Land sind stets noch ungleicher verteilt als die Einkommen. Beides hängt allerdings auch zusammen. Je stärker die Vermögen in den Händen von wenigen Haushalten liegen, desto stärker sind die Einkommen aus Vermögenswerten konzentriert, und dies wirkt sich in einem zweiten Schritt auf die gesamte Einkommensverteilung aus. In der jüngeren Forschung wird daher immer wieder gerade der Zusammenhang von Vermögenskonzentration und Einkommenskonzentration betont. Die folgenden Forschungsergebnisse zur Vermögenskonzentration in Deutschland beruhen auf neuen Schätzungen von Thilo Albers, Charlotte Bartels und Moritz Schularick.10
Im Deutschen Kaiserreich waren fast 80 Prozent aller Vermögenswerte in den Händen der obersten zehn Prozent der Bevölkerung. Fast 50 Prozent aller Vermögenswerte gehörten dem reichsten Prozent der Bevölkerung, was sich durch die zwei Weltkriege dramatisch reduzierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt das oberste Perzentil nur noch ca. ein Viertel aller Vermögenswerte. Das „Wirtschaftswunder“ brachte – mit starker Unterstützung durch die staatliche Förderpolitik – immer größere Teile der Bevölkerung in den Besitz von Wohneigentum. Zwar ist die Wohneigentumsquote in Deutschland bis heute wesentlich niedriger als in den europäischen Nachbarländern, aber sie stieg von 29 Prozent im Jahr 1960 auf fast 40 Prozent in den 1970er Jahren. Insgesamt wuchs das Vermögen der restlichen Bevölkerung schneller als das Vermögen der Reichsten und die Vermögenskonzentration lag Anfang der 1970er Jahre nur knapp über 20 Prozent. In den 1980er Jahren stieg der Vermögensanteil des obersten Prozents zunächst erneut an, sank im Zuge der Wiedervereinigung und ist seit der Wiedervereinigung moderat von ca. 24 Prozent auf ca. 27 Prozent gestiegen. Der Zuwachs ist vor allem von den gestiegenen Bewertungen von Unternehmensvermögen getrieben, da der Unternehmensbesitz in Deutschland stark auf das reichste Perzentil konzentriert ist. Während damit in Deutschland wie auch im restlichen Europa die Vermögenskonzentration nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt vergleichsweise stabil blieb und die Einkommensverteilung hauptsächlich insofern ungünstig beeinflusste, als Kapitaleinkommen in vielen Ländern günstiger besteuert wurden als Lohneinkommen, zeigte sich in den USA eine deutlich steigende Tendenz zu einer zunehmenden Vermögenkonzentration. Zu Beginn des 21. Jahrhundert hatte sie dort fast wieder das Niveau erreicht, das noch vor dem Ersten Weltkrieg vorherrschte. Die USA wiesen vor dem Ersten Weltkrieg eine geringere Vermögenskonzentration auf als Frankreich oder Großbritannien. Heute haben sie dagegen eine deutlich größere Konzentration der Vermögen.11 ► Abb 2

Durch die große Bedeutung von Unternehmensvermögen insbesondere bei den „Superreichen“ ist es heute einigermaßen kompliziert, die Entwicklung der Vermögensverteilung in den vergangenen Jahren zu beurteilen. Aus einer kombinierten Auswertung von Haushaltsbefragungsdaten, offiziellen Vermögensbilanzen des Statistischen Bundesamts sowie der Reichenliste des Manager Magazins lässt sich aber ablesen, dass es gerade in den vergangenen Jahrzehnten zu einer zunehmenden Spreizung des Vermögensbesitzes in Deutschland gekommen ist: Während die Durchschnittsvermögen der unteren Hälfte von 1993 bis 2018 preisbereinigt lediglich um 7 Prozent zunahmen, konnte die obere Hälfte ihr Durchschnittsvermögen verdoppeln. ► Tab 3

Fazit: Schere bei Einkommen und Vermögen öffnet sich

Die Entwicklung der Spitzeneinkommen in Deutschland über die vergangenen 140 Jahre ist angesichts des von Zäsuren gezeichneten 20. Jahrhunderts überraschend stabil geblieben. Das oberste Dezil erwirtschaftete 1913 sowie 2013 einen Einkommensanteil von 40 Prozent des Volkseinkommens. Allerdings gab es zwischenzeitlich starke Schwankungen: Die oberen zehn Prozent konnten ihren Einkommensanteil während des Ersten Weltkriegs enorm steigern, verloren aber jeweils nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Seit den 1950er Jahren legte das oberste Dezil recht stetig von 30 auf heute 40 Prozent zu. Der Anteil des obersten Perzentils ist dagegen im Jahrhundertvergleich leicht gesunken. Heute liegt er aber gegenüber den 1950er Jahren ebenfalls höher. Während die Einkommensgruppe vom fünften bis zum neunten Dezil (die nicht identisch mit der sogenannten Mittelschicht ist) seit den 1960er Jahren einen stabilen Anteil am Volkseinkommen von knapp über 40 Prozent bezieht, ist der Anteil der unteren Hälfte zu Beginn der 1970er Jahre und seit der Jahrtausendwende von mehr als 30 Prozent auf nun 15 Prozent gefallen. Trotz dieser anhaltenden Einkommenskonzentration ist der Lebensstandard heute auch für die einkommensschwächere Hälfte der Bevölkerung deutlich höher als 1913 (absolut, aber auch relativ im Verhältnis zu den anderen Einkommensgruppen), was nicht zuletzt an den sozialen Transferleistungen liegt, die der zunehmenden ökonomischen Ungleichheit entgegenwirken. Die tatsächlich verfügbaren Einkommen sind durch die Errungenschaften der sozialen Sicherung und Umverteilung heute gleichmäßiger verteilt.

Die Vermögenskonzentration hat sich über zwei Weltkriege drastisch reduziert und bewegt sich in Deutschland heute wie in den meisten Ländern Europas auf einem niedrigen Niveau. Die Schere zwischen der unteren und der oberen Hälfte hat sich allerdings seit der Wiedervereinigung weiter geöffnet. Während das ohnehin niedrige Vermögen der unteren Hälfte seit der Wiedervereinigung nahezu konstant geblieben ist, hat sich das Durchschnittsvermögen der oberen Hälfte verdoppelt. Die Frage, bis zu welchem Grad politische Maßnahmen die ungünstigen Verteilungswirkungen der Arbeitsmärkte und des Kapitalmarktes abfangen können, gehört zu den wichtigsten sozialpolitischen Fragen der Gegenwart. Darüber hinaus wird in den Gesellschaften diskutiert, was das „richtige“ Maß von Einkommensbzw. Vermögensumverteilung ist.

Datengrundlage und Methodik

Die Messung der Einkommensoder Vermögensanteile einer bestimmten Gruppe, auf die wir uns in diesem Kapitel beziehen, erfolgt auf Basis von Steuerpflichtigen bzw. Steuereinheiten. Das heißt, ein Haushalt mit einem verheirateten Paar wird wie eine Einheit behandelt, ein Haushalt mit einem unverheirateten Paar wie zwei Einheiten. Das Einkommenskonzept in den Einkommensteuerstatistiken ist der sogenannte Gesamtbetrag der Einkünfte (§ 2 EStG), der sich wiederum aus der Summe der sieben einkommensteuerrechtlichen Einkunftsarten (Landund Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb, selbstständige Arbeit, nicht selbstständige Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung, Sonstiges) zusammensetzt. Das Vermögen ist das Nettovermögen (§ 18 VStG), das sich aus der Summe von landund forstwirtschaftlichem Vermögen, Grundvermögen, Betriebsvermögen und sonstigem Vermögen (z. B. Aktien und Spareinlagen) abzüglich Schulden ergibt. Die Vermögensteuer wurde in Deutschland im Jahr 1995 zum letzten Mal erhoben.
Um langfristige Zeitreihen seit Einführung der Einkommensteuer und der Vermögensteuer im 19. Jahrhundert zu konstruieren, muss auf Tabellen mit der Zahl der Steuerzahler in bestimmten Einkommensbzw. Vermögensklassen und deren aggregierten Einkommen bzw. Vermögen zurückgegriffen werden. Solche Tabellen wurden in Deutschland schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts von den Statistischen Ämtern der Länder publiziert. Unter der Annahme, dass die hohen Einkommen und Vermögen einer Pareto-Verteilung12 folgen, lassen sich Pareto-Koeffizient α, Einkommensbzw. Vermögensgrenzen und schließlich der Einkommensund Vermögensanteil der Spitze der Verteilung bestimmen. Diese Methode, vorgeschlagen vom italienischen Ökonom Vilfredo Pareto13 und auch von Kuznets14 verwendet, wurde von Piketty15 wiederbelebt und weiterentwickelt.

In der unter anderem von Piketty und dem britischen Ökonomen Anthony Atkinson initiierten World Inequality Database wurden Zeitreihen von über 100 Ländern zusammengetragen. Der Einkommensanteil des reichsten Prozents im Jahr 2007 ergibt sich dann aus:

(α / (α − 1)) × Einkommensgrenze Top 1 % × (Zahl der Top 1 %)/ Gesamteinkommen
= 2,56 × 161 655 × 482 969 / 1 432 Milliarden Euro
= 14 %

Der aus tabulierten Einkommensteuerstatistiken mittels Pareto-Interpolation berechnete Einkommensanteil weicht nur im Nachkommastellenbereich von den auf Mikrodaten berechneten Einkommensanteilen ab.16 Da die Vermögensteuer oft einen noch kleineren Anteil der Bevölkerung erfasst als die Einkommensteuer, sie in vielen Ländern nicht erhoben wird und häufig steuerliche Bewertungskonzepte des Vermögens von Marktwerten abweichen, nutzen jüngere Vermögensstudien zunehmend eine Kombination aus Haushaltsbefragungsdaten, offiziellen Vermögensbilanzen der Statistischen Ämter bzw. Zentralbanken sowie Reichenlisten. Auf dieser Methodik basieren auch die neuen Schätzungen von Thilo Albers, Charlotte Bartels und Moritz Schularick für die Entwicklung der Vermögensungleichheit in Deutschland seit der Wiedervereinigung.17
Die in den Datentabellen angegeben Werte zu den Einkommens- und Vermögensgrenzen (Tabelle 2) und den nach Perzentilen und Dezilen geordneten Durchschnittseinkommen und -vermögen (Tabelle 3) werden jeweils in Euro-Beträgen mit den Basisjahren 2010 bzw. 2015 angegeben. Die hierdurch vorgenommene technische Inflationsbereinigung ist bei der Interpretation insbesondere der Werte früherer Zeiträume zu berücksichtigen.

Zum Weiterlesen empfohlen

  • Thilo N. H. Albers / Charlotte Bartels / Moritz Schularick: Wealth and its Distribution in Germany, 1895–2018, CESifo Working Paper Nr. 9739, 2022.
  • Charlotte Bartels: Top Incomes in Germany, 1871 – 2014, in: The Journal of Economic History, 79 (2019), 3, S. 669 – 707.
  • Jan-Otmar Hesse / Sebastian Teupe: Wirtschaftsgeschichte Entstehung und Wandel der modernen Wirtschaft, Frankfurt a. M. / New York 2019.
  • Thomas Piketty: Capital in the Twenty-First Century, Cambridge, Mass. 2014.

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz „CC BY-NC-ND 3.0 DE – Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland“ veröffentlicht. Quelle: Thomas Rahlf (Hg.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik, 2. Auflage, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2022.

Anmerkungen

  1. Simon Kuznets: Economic Growth and Income Inequality, in: The American Economic Review, 45 (1955) 1, S. 1– 28.
  2. Vgl. Thomas Piketty: Capital in the Twenty-First Century, Cambridge, Mass. 2014.
  3. Das Äquivalenzeinkommen macht Einkommen von Personen, die in unterschiedlich großen Haushalten leben, vergleichbar, da in größeren Haushalten Einspareffekte auftreten (z. B. durch gemeinsame Nutzung von Wohnraum oder Haushaltsgeräten). Für die Berechnung des Äquivalenzeinkommens wird das Einkommen des Haushalts durch eine Äquivalenzskala geteilt. Meistens wird hierfür die neue OECD-Skala genutzt, in die der Hauptverdiener mit dem Faktor 1,0 eingeht, alle anderen Mitglieder des Haushalts im Alter von 14 und mehr Jahren mit 0,5 und Kinder mit 0,3.
  4. Vgl. Jan-Otmar Hesse/ Sebastian Teupe: Wirtschaftsgeschichte. Entstehung und Wandel der modernen Wirtschaft, Frankfurt a. M./ New York 2019, S. 63.
  5. Zu den Quellen und den Berechnungsgrundlagen, die den hier vorgetragenen langfristigen Entwicklungen zugrunde liegen, siehe auch den Abschnitt „Datengrundlagen und Methoden“ am Ende des Kapitels.
  6. Franz Kraus: Historical Development of Income Inequality in Western Europe and the United States, in: Peter Flora/ Arnold J. Heidenheimer (Hrsg.): The Development of Welfare States in Europe and America, New Brunswick 1981, S. 187.
  7. Erik Bengtsson/Daniel Waldenström: Capital Shares and Income Inequality: Evidence from the Long Run, in: The Journal of Economic History, 78 (2018) 3, S. 712 –743. Die Berechnungsweise der Daten auf der Grundlage der Zahlen von Walther G. Hoffmann trifft allerdings anfechtbare Annahmen über die Höhe des Selbstständigeneinkommens, die kritisch zu diskutieren wären.
  8. Die folgenden Forschungsergebnisse und Erläuterungen basieren auf Charlotte Bartels: Top Incomes in Germany, 1871– 2014, in: The Journal of Economic History, 79 (2019) 3, S. 669 – 707.
  9. Jan-Otmar Hesse: German University Professors’ Salaries in the 20th Century. A Relative Income Approach, in: Jahrbuch Für Wirtschaftsgeschichte/Economic History Yearbook, 54 (2013), S. 111–127.
  10. Thilo N. H. Albers/Charlotte Bartels/Moritz Schularick: Wealth and its Distribution in Germany, 1895–2018, CESifo Working Paper Nr. 9739, 2022.
  11. Emmanuel Saez/ Gabriel Zucman: Wealth inequality in the United States since 1913: Evidence from capitalized income tax data, in: The Quarterly Journal of Economics, 131 (2016) 2, S. 519 – 578.
  12. Mit der Pareto-Verteilung können Wahrscheinlichkeitsverteilungen modelliert werden, die nach oben nur langsam abklingen, also eine große Rechtsschiefe aufweisen. Daher wird die Pareto-Verteilung oft zur Modellierung von Einkommensund Vermögensverteilungen mit großen Extremwerten verwendet.
  13. Vilfredo Pareto: Cours d’économie politique, Lausanne 1896.
  14. Kuznets (Anm. 1).
  15. Thomas Piketty: Income inequality in France, 1901–1998, in: Journal of Political Economy, 111 (2003) 5, S. 1004 –1042.
  16. Charlotte Bartels/ Katharina Jenderny: The role of capital income for top income shares in Germany, World Top Incomes Database (WTID), Working Paper Nr. 1/2015.
  17. Albers/Bartels/Schularick (Anm. 10).